Wir haben Baustellentouristen. Die kommen von überall her. Zum Beispiel aus Frankreich. Oder aus der Politik. Oder aus dem Ort. Dann gibt es eine spontane Führung. Die wichtigste Frage ist immer dieselbe: Wann gibt es den ersten Schnaps?

Wir haben Baustellenmaskottchen, Die wohnen nebenan und kommen ganz oft vorbei. So vieles aus ihrem Leben ist noch nicht erzählt. Hier können sie es auspacken.

Und wir haben Baustellennachbarn, sehr sehr liebe. Kai und Verena auf der einen, Matze und Martina auf der andern Seite. Bei Matze und Martina wohnen außerdem viele Rinder, Pferde und der Storch. Der hatte uns im Frühjahr ganz schön ‘was geklappert.

Martina zieht gerade ein Kalb auf, das von seiner Mutter nicht angenommen wurde. Ein Raabe, gefangen im Körper einer Kuh, die Mutter. Der kleine Paul ist so klein, dass er durch die Stäbe der Stallgitter passt. Gerade noch so. Dann stromert er über den Hof, klaut den andern Heu nach Herzenslust und hält hier und da Schwätzchen. Paul darf das. Der hatte es schwer genug.

Foto: Paul, das verwaiste Kalb vom Nachbarhof, im Hauptberuf Ausbrecherkönig.