Opa rödelt weiter. Opa Gerd, Vater der Chefin und eigentlicher Bauleiter, Opa also, der nicht nur alles kann und alles weiß, sondern obendrein sehr gern sein Wissen auch allgemein zur Verfügung stellt, widmet seine Energie nach Fertigstellung der „Chinesischen Mauer“ (= Rekonstruktion der zerlegten Außenwand der Destille) und des Kamins vom Gesindehaus nunmehr dem Sanitärbereich von Destille und Weinklause.
Decke abreißen, Putz abschlagen, Natursteine säubern, alles Abstrahlen, Grundieren. Boden ausschachten. Anschlüsse legen. Fenster raus, neues Holzfenster bauen, montieren. Fensterwangen verputzen. Fensterbank neu anlegen. Anschlüsse in die Weinklause fortführen, Einlassungen in die Mauer neu verputzen und auskleiden, die sich wegneigende Trennwand zur Weinklause mit einem gigantischen selbst geschweißten Winkel fixieren. Gibt wirklich nichts, was er nicht kann.
Seine Helfer kümmern sich um: Betonierung des Bodens („Ich hätte das anders gemacht, guck mal, wie schief der Siphon jetzt sitzt, aber gut …“), Vorbereitung und Montage der neuen Bohlendecke („Ich hätte die nicht von oben auf die Balken, sondern von unten dran gemacht. Das wäre an der Wand ein sauberer Abschluss gewesen, aber gut …“), Abschleifen, Ausbürsten, Ausbessern und Lackieren der alten Türen („Unmöglich dieser neue Haltegriff, den mein Schwiegersohn da dran gemacht hat. Zerstört den ganzen Eindruck. Ich mach mal einen aus alter Eiche …“).
Das nimmt erst mal keine Ende. Also das Arbeiten an den Details. Man sieht erst nicht, wo sich die Arbeit überall versteckt hält. Aber niemand muss sich sorgen: Sie findet einen.
Im Bild: Opas Rücken beim Reparieren der Natursteinwand im zukünftigen Damenklo.